Bauchgefühl
- von Meike Jobke
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- 21 Mai, 2018
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Warum das Bauchgefühl kein Spielverderber ist

Manchmal sind wir schnell Feuer und Flamme, wenn uns ein Vorschlag unterbreitet wird oder wir eine neue Idee haben. Wir brennen darauf, sie umzusetzen und sehen uns in Gedanken schon die Früchte des Erfolgs genießen. Und während wir voll Vorfreude lächelnd Pläne zur Umsetzung schmieden, klopft es an. Das Unbestechliche, der ewige Besserwisser und Spielverderber: unser Bauchgefühl. Meistens ist es sehr hartnäckig, es möchte ja schließlich Beachtung finden und gehört werden. Hat es sich einmal zu Wort gemeldet, wird es seine Meinung nicht mehr ändern - egal welche Argumente wir bringen werden.
Es gibt Menschen, die sehr schnell und deutlich ein Bauchgefühl entwickeln. Sie sind es gewohnt darauf zu hören und haben über lange Zeit die Erfahrung gemacht, dass sie auch auf ihr Bauchgefühl vertrauen können. Und dann gibt es die anderen, die, die kein Vertrauen zu sich haben und den eigenen Mahner mit Gedanken der Pflicht, Erwartung und Verantwortung mundtot machen. Bei diesen Menschen wird das Bauchgefühl immer leiser und leiser, es hat gelernt, dass es keine Beachtung findet und schließlich verstummt es.
Wenn wir in uns hineinhören und ernsthaft fragen, wann unser Bauchgefühl einmal Unrecht hatte und wie oft es nicht getrogen hat, dann ist das Ergebnis recht eindeutig. Das Bauchgefühl ist wie es scheint ein wunderbarer Seismograph für die kleinsten Irritationen, ein Detektor für Unstimmigkeiten. Es schlägt an, wenn Gefahr droht, wenn uns jemand nicht gut tut oder von uns etwas erwartet wird, was schädlich für uns ist. Es ist kennt den Ausgang einer Geschichte schon bevor sie begonnen hat und es warnt uns, wie der treueste Freund es nicht tun kann. Wenn wir nun konsequenter auf diesen treuen Freund hören, werden wir sicher öfter "Nein" sagen, aber unser "Ja" wird zugleich an Wert zunehmen.
Es gibt Menschen, die sehr schnell und deutlich ein Bauchgefühl entwickeln. Sie sind es gewohnt darauf zu hören und haben über lange Zeit die Erfahrung gemacht, dass sie auch auf ihr Bauchgefühl vertrauen können. Und dann gibt es die anderen, die, die kein Vertrauen zu sich haben und den eigenen Mahner mit Gedanken der Pflicht, Erwartung und Verantwortung mundtot machen. Bei diesen Menschen wird das Bauchgefühl immer leiser und leiser, es hat gelernt, dass es keine Beachtung findet und schließlich verstummt es.
Wenn wir in uns hineinhören und ernsthaft fragen, wann unser Bauchgefühl einmal Unrecht hatte und wie oft es nicht getrogen hat, dann ist das Ergebnis recht eindeutig. Das Bauchgefühl ist wie es scheint ein wunderbarer Seismograph für die kleinsten Irritationen, ein Detektor für Unstimmigkeiten. Es schlägt an, wenn Gefahr droht, wenn uns jemand nicht gut tut oder von uns etwas erwartet wird, was schädlich für uns ist. Es ist kennt den Ausgang einer Geschichte schon bevor sie begonnen hat und es warnt uns, wie der treueste Freund es nicht tun kann. Wenn wir nun konsequenter auf diesen treuen Freund hören, werden wir sicher öfter "Nein" sagen, aber unser "Ja" wird zugleich an Wert zunehmen.

Im Wahlkampf werden Politiker gerne nach dem aktuellen Preis eines Pfunds Butter gefragt und die Boulevardpresse titelt hämischen Spott, wenn der Preis nicht exakt getroffen wird. Aus Erfahrung kennen wir den Preis und weil wir diese Erfahrung Tag für Tag machen, meinen wir nicht nur den Preis, sondern auch den Wert zu kennen. Den Wert der Butter, eines Liters Benzin; wir kennen den Wert einer Kinokarte, eines Urlaubs und den Wert eines Autos. Und weil wir tagtäglich nicht nur Erfahrungen im Supermarkt und an der Kasse sammeln, sondern auch mit Menschen, meinen wir, dass wir auch den Wert eines Menschen kennen: wir kennen Self-made-Millionäre und Nichtsnutze, Gewinner und Verlierer. Und schauen wir in die Vergangenheit oder in andere Gegenden, dann gibt es Menschen, die sogar wissen wollen, dass es Menschen gibt, die wenig oder nichts wert sind.
Wie kommt man auf die Idee, dass ein Mensch nichts wert ist oder dass es überhaupt eine Maßeinheit für den Wert eines Menschen geben kann? Fragt man eine Mutter, die ihr Neugeborenes zum ersten Mal im Arm hält, nach dem Wert dieses kleinen Geschöpfs, so wird sie sagen, dass dieses Kind wertvoller als alles andere in der Welt ist. Und vermutlich wird sie lachend den Kopf über diese absurde Frage schütteln.
Verliert ein Mensch im Laufe seines Lebens an Wert? Auch diese Frage ist absurd, und dennoch leben wir danach, weil wir Wert mit Leistung verwechseln. Der andauernde Vergleich soll einen Wert ermitteln. Nun ist das eine Krux mit dem Vergleichen: wer vergleicht, hat entweder den Wunsch sich schlecht zu fühlen oder er möchte sich besser fühlen, weil er auf den anderen herabblickt und sich seines Gewinnens sicher ist. Kant löst diesen Knoten mit einer ganz einfachen Feststellung auf. Der Wert eines Menschen ist seine Würde. Wer vergleicht, stellt die Würde des anderen in Frage. Wer einen anderen als weniger wertvoll erachtet, nimmt ihm seine Würde. Diese Würde haben wir von unserem ersten Augenblick an bis zum letzten, wir sind wertvoll vom Anfang bis zum Ende. Dies zu verinnerlichen und auch in den Momenten des Scheiterns, der Schwäche und Hilflosigkeit zu sehen, ist eine der großen Aufgaben.